Statement Abg. z. NR Josef Muchitsch, GBH-Bundesvorsitzender
Arbeiter aus Slowenien werden in der Steiermark ausgebeutet, unterentlohnt und nicht legal entsendet. Das sind die Fakten, welche nach den Beratungen mit Arbeitern aus Slowenien seit der Eröffnung der Servicestelle im Mai 2017 auf dem Tisch liegen. Slowenische Firmen lösen somit bewusst einen unfairen Wettbewerb zulasten seriöser Firmen aus der Steiermark aus. Das Ziel der Beratungsstelle, den „Opfern“ eine kostenlose Beratung über ihre arbeitsrechtlichen und kollektivvertraglichen Ansprüche in ihrer Muttersprache anzubieten, rechnet sich doppelt. Einerseits erhalten sie Aufklärung und Informationen über ihre tatsächlichen Ansprüche und andererseits erfahren wir über die „Opfer“ konkrete Missbrauchsfälle. Auch die Unterentlohnungsstatistik der BUAK bestätigt, dass in der Steiermark eine doppelt so hohe Unterentlohnungsquote bei ausländischen Firmen mit ihren Arbeitern besteht, als im restlichen Österreich. Allein in den Monaten Jänner bis August 2017 wurde in der Steiermark bei 145 kontrollierten ausländischen Baufirmen bei 116 Unterentlohnung festgestellt. Das ist eine Unterentlohnungsquote von 80 Prozent, anders gesagt, bei 5 Kontrollen gibt es 4 „Volltreffer“. Ähnlich bei den kontrollierten ausländischen Arbeitern. Insgesamt wurden 545 Arbeiter bei ausländischen Firmen in der Steiermark überprüft und bei 426 Unterentlohnung festgestellt. Das ergibt eine Quote von 78,1 Prozent. Daher ist es wichtig, dass hier das Land Steiermark mit LH-Stv. Michael Schickhofer dieses Projekt unter dem Motto: „Hinschauen und Aufklären anstatt Wegschauen“ gemeinsam mit der Gewerkschaft Bau-Holz gestartet hat.